Selbstzweifel scheinen bei einem Drittel der Menschen bereits im Erbgut verankert zu sein, so das Ergebnis von Zwillingsstudien. Der weitere Entwicklungsprozess aus der Balance von Selbstachtung und Selbstwertgefühl auf der einen Seite und Selbstzweifeln entwickelt sich abhängig von unserer Umwelt, insbesondere aus der Sozialisation in unserer Kernfamilie heraus. Die Kinder fühlen sich so, wie sich die Eltern fühlen. Zusätzlich zur Basis dieses Grundvertrauens, das in den ersten Lebensjahren entwickelt wird, kommen später Komplex-Episoden hinzu, die besonders stark emotional gefärbt sind. Sie beeinträchtigen das Selbstwertgefühl nicht grundsätzlich, sondern nur im Zusammenhang mit Lebenssituationen, die diesen Komplex wieder antriggern und hervorrufen.
Wie gehe ich mit Selbstzweifeln um? Hilfreich kann sein, den Zweifel selbst anzuzweifeln. Ferner sollten wir uns bewusst machen, dass der innere Kritiker keine böse Instanz ist, sondern eine warnende und vorsichtige Stimme, die uns auf Risiken hinweisen möchte. Ausgesprochen hilfreich ist ein wirksames Selbstmitgefühl. Es wirkt als Schutzmantel gegen Selbstzweifel.